Erfahrungsbericht: Fernstudium Bachelor of Laws

Zurzeit belege ich den Fernstudium Bachelor of Laws. Den Großteil des Studium habe ich schon geschafft – nach vier Semestern fehlen mir nun noch ein paar Module und als Abschluss meine Bachelorarbeit.

Eigentlich arbeite ich in einem Beruf, der auf den ersten Blick nicht viel mit Jura zu tun hat. Nach meinem Abitur habe ich ein duales Wirtschaftsstudium absolviert und arbeite in einer großen Deutschen Bankgesellschaft als Beraterin. Nach einigen Jahren im Job habe ich festgestellt, dass eine Karriere in meiner Branche nicht nur mit dem MBA möglich ist, auch ein juristisches Studium verschafft einem viel wichtiges Wissen und vor allem einen klaren Wettbewerbsvorteil. In vielen Geschäftsabschlüssen und Verhandlungen ist rechtliches Hintergrundwissen gefragt. Außerdem signalisiert eine Weiterbildung die Bereitschaft, Neues zu lernen und sich für die Karriere zu engagieren.

Nachdem ich eigentlich durch Zufall auf den Bachelor of Laws gestoßen bin und mich über die Chancen für meinen Beruf und die unterschiedlichen Weiterbildungsmöglichkeiten informiert habe, entschloss ich mich, ein Fernstudium zu wagen. Das Fernstudium vereint zwei für mich sehr wichtige Aspekte: ich kann meinen Beruf ohne Unterbrechung wie gewohnt ausüben und ich kann mir für das Studium genau die Zeit nehmen, die ich dafür brauche. Niemand legt fest, wie viel Zeit ich für die Klausuren lernen muss. Ebenso wenig muss ich in Vorlesungen sitzen, sondern kann mir den Stoff anhand der Unterlagen selbst beibringen. Dafür braucht man vielleicht mal mehr, manchmal auch weniger Zeit, als die Vorlesungen bieten würden. Die Pflichtanwesenheit und die damit meines Empfindens nach oft vergeudete Zeit während meines ersten Studiums haben mich daran oft gestört.

Am Anfang war ich skeptisch, ob ich genug Disziplin aufbringen würde, das Studium in Eigenorganisation zu absolvieren. Während meines Dualen Studiums war mein Zeitplan sehr strikt vom Unternehmen und der Universität vorgegeben. Inzwischen genieße ich die Freiheiten, die das Fernstudium bietet. Außerdem habe ich wirklich Interesse an den Studienthemen entwickelt, die manchmal direkt in meinen Arbeitsalltag passen und mich oft auch vor ganz neue Herausforderungen stellen. Trotzdem möchte ich nicht abstreiten, dass die Doppelbelastung durch Job und Studium sehr hoch ist. Viele entspannte Abende und freie Wochenenden sind dem Lernen zum Opfer gefallen.

Die Anmeldung zum Studium war unkompliziert. Durch mein Abitur habe ich an den meisten Fernhochschulen die Zugangsvoraussetzung schon erfüllt. Einige meiner Kommilitonen haben es auch ohne Abitur geschafft, einen Studienplatz zu bekommen. Dafür haben sie im Gegensatz zu mir bereits Arbeitserfahrung im juristischen Bereich. Trotz der Distanz ist der Austausch zwischen den Studenten sehr hilfreich. In meiner Region haben wir eine Lerngruppe gegründet und treffen uns regelmäßig, vor allem vor den Klausuren. Gerade der Austausch mit Kommilitonen aus anderen Berufen kann wirklich hilfreich sein.

Bisher kann ich sagen, dass die Entscheidung zum Fernstudium Jura eine gute Wahl war. Durch meine Arbeit kann ich mir das Studium leisten und ich denke, dass sich die Investition in meine Karriere später auch bezahlt machen wird. Außerdem habe ich im Studium jetzt bereits einige interessante und nützliche Dinge gelernt. Das Studium fokussiert sich sehr auf Wirtschaftsrecht, verbindet die Bereiche Recht und Wirtschaft also miteinander. Dadurch, dass ich so Parallelen zu meiner Arbeit ziehen kann, bekommt der mitunter auch recht trockene Jurastoff Anwendungsrelevanz für mich.

Im nächsten und letzten Studienjahr schreibe ich dann meine Bachelorarbeit. Ich werde versuchen, in Kooperation mit meiner Bank ein Thema für die Thesis zu finden, bei dem ich mein neues Wissen direkt im Job anwenden kann.

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